Es stinkt.
Gewaltig sogar.
Also die Pheromone.
Und damit meine ich diese komischen roten Spaghetti.
Falls Ihr schon mal durch die Reben gelaufen seid, wenn es endlich wieder wärmer wird im Frühling, trefft Ihr manchmal auf Massenwanderungen von motivierten Winzern. Die meisten trage ein kleines Körbchen bei sich und einige sind mit Handschuhen ausgestattet.
Wärme und Handschuhe muten schon an ein Oxymoron an, was es jedoch nicht ist. Es ist purer Egoismus, denn wer will schon nach dem Aufhängen der Pheromonfallen für dergleichen gehalten werden?
Hat man den Geruch erst einmal an den Händen, bekommt man ihn nur schwer wieder los. Da riecht man den ganzen Tag danach, auch wenn man sich die Hände noch so schrubbt. Da hilft vielleicht noch 4711 Echt kölnisch Wasser. Aber was soll’s. Die Arbeit muss getan werden, wenn diese süßen kleinen Falterchen, die sie ja sind, keine kleinen gemeinen Eier und damit Würmer in die Trauben packen sollen. Dann ist nämlich Schluss mit lustig.
Die Eier werden Raupen und haben Hunger. Den stillen sie gerne in den Reben. Wie das über die leider mehreren Generationen dieser Gattung übers Jahr verläuft, würde hier den Rahmen sprengen, aber ich kann Euch sagen: Das Ergebnis – über das Jahr hinweg – ist nicht erfreulich und muss in Schach gehalten werden. Das geht umweltfreundlich mit den Pheromonfallen, die flächendeckend aufgehängt werden, damit sich nur wenig oder bestenfalls eben gar keine Traubenwickler in die Reben verirren. Das ist zwar utopisch, aber hoffen darf man ja.
Bislang ist die Methode recht zuverlässig, jedoch müssen bei solchen Maßnahmen wirklich alle mitspielen. Daher finden immer gesammelt die Ausbringtermine von den “Spaghettis” statt, die man doch so häufig in den Reben hängen sieht.